12/10/2009

OBDUKTION / PLASMA Projekt 10

Vom sicheren Weg das Glück zu finden

Das Universum von PLASMA – voller Zeitschlaufen und Wirklichkeitsverschiebungen – widmet sich in OBDUKTION der Figur und den Gedanken Heinrich von Kleists. Kleists Verzweifeln daran, dass wir nicht wissen können, ob die Welt, die wir beschreiben, wirklich so ist, wie wir sie sehen und der stolpernde und überbordende Versuch, sie dennoch in Worte zu fassen, sind perfektes Spielmaterial für die Tragikomiker, die das PLASMA-Universum bevölkern.

Mit Texten von Heinrich von Kleist

RADIALSYSTEM, Berlin, 31. Juli 2009

Regie / Bühne: Lukas Bangerter Schauspieler: Wowo Habdank Jorgos Margaritis Andreas Spaniol Jesko Stubbe Mirjam Zbinden Musik: Jan Ratschko Martin Wigger Video: Bernhard Kaeser Kostüm / Ausstattung: Petra Kenneth Dramaturgie: Sarah Ross Licht / Technik: Patrik Rimann Spezialeffekte: Walter Kenneth Produktion: Wolfram Heberle GO-Theaterproduktionen Walter Delazer

Mit freundlicher Unterstützung von: Abteilung Kulturelles der Stadt Bern, Alfred und Ilse Stammer-Mayer Stiftung, Amt für Kultur des Kantons Bern / SWISSLOS, Burgergemeinde Bern, Ernst Göhner Stiftung, Ernst und Olga Gubler-Hablützel Stiftung, Fondation Nestlé pour l’art, Hamasil-Stiftung, Kanton Zürich Fachstelle Kultur, Migros Kulturprozent, René und Susanne Braginsky Stiftung, Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia, Sophie und Karl Binding Stiftung, Zuger Kulturstiftung Landis & Gyr

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»Wir können nicht entscheiden, ob das, was wir Wahrheit nennen, wahrhaft Wahrheit ist, oder ob es nur so scheint.«

Das Universum von PLASMA - voller Zeitschlaufen und Wirklichkeitsverschiebungen - widmet sich in OBDUKTION der Figur und den Gedanken Heinrich von Kleists.

Kleists Verzweifeln daran, dass wir nicht wissen können, ob die Welt, die wir beschreiben, wirklich so ist, wie wir sie sehen und der stolpernde und überbordende Versuch, sie dennoch in Worte zu fassen, sind perfektes Spielmaterial für die Tragikomiker, die das PLASMA-Universum bevölkern.

Diese verkörpern auf der Bühne nicht die Figur Kleist, aber sie lassen sich von der Spannung zwischen hypertonischem Über-Ich und Realität szenisch vorantreiben. Die überhöhten Ansprüche, die Kleist an sich und Andere stellt, und die ein Scheitern geradezu implizieren, werden auf der Bühne zu tragikomischen Verkettungen.

In einem Raum, der ein szenisches Denkorgan sein könnte, oder eine raumfüllende Schreibmaschine, beginnt eine Partitur aus Handlungen, Bildern, Tönen und Sätzen. Aus der konzertanten Lesung mit uniformen Sprechern wird ein komplexes szenisches Geschehen mit emanzipierten Figuren. PLASMA zeigt Kleists Schreiben als Versuch, das Unbekannte dingfest zu machen und so Halt zu finden in einer verwirrenden Welt.

In der Verschmelzung von Installation und Darstellern entsteht das szenische Portrait eines sensiblen, empfindsamen Wesens, das die grössten Schwierigkeiten hat, seinen Gefühlen unmittelbaren Ausdruck zu verleihen. Fast schon beschwörend klammert sich Kleist an die Vernunft, konstruiert Lebensentwürfe und versucht, das Glück mittels seines Intellekts zu zwingen. Doch nichts bietet wirklich einen Halt, keine Idee vom Leben hat wirklich Bestand.

OBDUKTION ist eine Koproduktion mit dem Theaterhaus Gessnerallee Zürich und dem Schlachthaus Theater Bern. Am Projekt sind 5 Schauspielerinnen, 2 Musiker und 3 Techniker beteiligt.

 

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